Insektenstiche verhindern, behandeln und heilen

Der Sommer ist da und mit ihm unsere geflügelten Freunde. Es krabbelt, surrt und brummt überall. Und manchmal passiert ein kleines Unglück und wir werden gestochen. Gott sei dank hält die Schatzkiste der Natur so einiges für uns bereit, um uns vor Insektenstichen zu schützen und sie im Fall der Fälle wirksam zu behandeln und zu heilen.

Insektenstiche verhindern

Um Deine Familie vor Insektenstichen zu schützen, gibt es so einiges, was Du tun kannst. 

1. Als erstes: Ruhe bewahren und nicht wild umher fuchteln, wenn sich eine Wespe oder Biene nähert, denn diese stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Deswegen, auch wenn es schwer fällt, halte still und warte, bis sie von selber wieder weg fliegt bzw. zeige ihr mit einer sanften Handbewegung (ohne sie zu berühren) den Weg von Dir oder Deinen Kindern weg. 
2. Es gibt in der Aromatherapie einige Düfte, auf die Insekten so gar nicht fliegen und das kannst Du Dir zu Nutze machen. Dazu gehören zum Beispiel Lavendel, Teebaum, Rosengeranie, Zitronen-Eukalyptus oder Atlaszeder. In der Praxis könnte das so aussehen, dass Du Dir selbst ein Insektenspray herstellst, das Du im Bedarfsfall einfach aufsprühen kannst. Das Rezept dafür findest Du hier unten. 
3. Um auf der Terrasse oder im Garten Insekten, zumindest am Tisch, fernzuhalten, kannst Du Lavendel oder Rosengeranie in Töpfen anpflanzen und diese dann auf den Tisch oder in direkte Nähe des Tisches stellen. 
4. Physikalische Methoden wie Moskitonetze über dem Bett, Mückenstecker für die Steckdose oder Mückengitter am Fenster, helfen dabei, das summende Wölkchen zuhause wirksam fernzuhalten. Einen besonderen Geheimtipp möchte ich Dir noch verraten, der dazu geführt hat, dass sich bei uns im Schlafzimmer schon sehr lange keine Mücke mehr verirrt hat. Klebe einfach das Schlüsselloch mit Klebestreifen zu. Wir hatten nämlich das Problem, dass sich die Mücken durch unser blaues Nachtlicht im Schlafzimmer wie magisch angezogen fühlten und durch das Schlüsselloch hineinflogen. Ich bin sehr empfindlich gegenüber Mückengesurre und kann nicht schlafen. Seit das Schlüsselloch zu ist, bleiben die Mücken, die sich irgendwo in der Wohnung aufhalten, fern von unserem Schlafzimmer und alles ist gut. 🙂

Rezept Insektenspray, Mückenspray

60 ml Alkohol (40-60%)
30 ml abgekochtes Leitungswasser
5 Tropfen äth. Zitroneneukalyptus Öl
5 Tropfen äth. Lavendelöl
5 Tropfen äth. Öl Rosengeranie
5 Tropfen äth. Teebaumöl

Gut mischen, in eine 100 ml Glas-Sprühflasche (Apotheke) füllen und wenig auf Kleidung, Schuhe und eventuell die Haare aufsprühen. Du kannst es auch rund ums Bett versprühen, um in der Nacht Ruhe zu haben. Dieses Spray hilft übrigens auch gegen Zecken. Wie Du Dich erfolgreich gegen Zecken schützen kannst, erfährst Du in diesem Blogbeitrag von mir:
https://christinastrauch.com/zecke-sticht/

Insektenstiche behandeln und heilen

Direkt nach dem Stich ist es wichtig, die Stelle zu desinfizieren und die Schwellung sowie Rötung und Juckreiz zu mildern. Dazu hast Du, je nachdem, wo Du Dich gerade aufhältst, folgende Möglichkeiten. 

Zuhause:

Reibe den Stich mit ein wenig Essig ein. Bei ganz kleinen Kindern 1:1 verdünnt mit Wasser. Oder schneide eine Zwiebel auf und streiche mit einer Hälfte vorsichtig über den Stich. Beide Methoden wirken entzündungshemmend, juckreizstillend und abschwellend. Auch reines, ätherisches Lavendelöl hat diese Eigenschaften. Es gilt wegen seinen vielen positiven Eigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten als das Schweizer Taschenmesser unter den ätherischen Ölen 🙂 und ich habe es immer in der Handtasche dabei. 

Ich habe mir auch eine handelsübliche 10 ml Spritze so präpariert, dass ich das Gift direkt nach dem Stich aus der Haut ziehen kann. Dazu musst Du einfach die Spitze der Spritze abschneiden und dann das untere Ende vorsichtig mit feinem Schleifpapier oder einer Feile glatt schleifen. Im Falle eines Stichs setzt Du dann die Öffnung auf die Einstichstelle und ziehst den Kolben nach oben. Das Gift sammelt sich auf der Haut und Du kannst es mit einem Tuch schnell entfernen. Diesen Vorgang kannst Du ein paar Mal wiederholen. Meist reichen 2-3 mal aus. 

In der Natur: 

Wenn der Stich Dich draussen ereilt, kannst Du Dir mit folgenden Pflanzen schnell helfen. 

Gänseblümchen: Drücke einfach ein Gänseblümchen komplett mit Stiel und Blüte zusammen und reibe den austretenden Saft auf die Einstichstelle. 

Spitzwegerich: Zupfe ein Blatt vom Spitzwegerich und zerreibe es zwischen den Fingern. Dann trägst Du den Saft auf die Einstichstelle auf. Oder Du reibst direkt mit dem Blatt darüber. 

Petersilie: Schneide oder reisse ein bisschen Petersilie klein und lege sie auf die Stichstelle.

All diese Pflanzen mindern den Juckreiz und beschleunigen die Heilung. 

Bienen- und Wespenstiche

Wenn Du von einer Wespe oder Biene gestochen wirst, solltest Du einige Dinge beachten. Ganz wichtig zu verstehen ist, dass beide nur aus Notwehr heraus stechen. Sprich, wenn sie sich bedroht fühlen, zum Beispiel durch fuchteln und schlagen oder wenn man sich versehentlich auf sie setzt. Wespen können mehrmals stechen. Sie injizieren einfach ihr Gift, ziehen den Giftstachel aus der Haut und fliegen weg. Eine Biene jedoch kann nur einmal stechen. Der Stachel verbleibt durch seine Widerhaken in der Haut und die Biene stirbt nach dem Stich an ihren Verletzungen, weil der ganze Stachelapparat beim Versuch des Wegfliegens abreisst. Durch den in der Haut steckenden Stachel fliesst weiter Gift in den Körper. Deswegen sollte der Stachel möglichst schnell entfernt werden. 

Bienenstachel entfernen

Um den Bienenstachel richtig zu entfernen, fasse ihn ganz unten an der Spitze, direkt an der Haut an und ziehe ihn vorsichtig heraus. Wenn du ihn am dicken oberen Ende, der Giftblase, anfasst, drückst du sonst das darin enthaltene Gift in die Haut und alles wird noch viel schlimmer. Ein Bienenstich ist schmerzhafter als ein Wespenstich und es wird etwa zehn mal so viel Gift abgesondert. Danach behandelst Du ihn wie oben beschrieben mit Essig, Lavendelöl, Zwiebeln usw. 

Insektenstiche im Mund

Hier ist äusserste Vorsicht geboten, weil das Anschwellen der Schleimhäute zu Atemnot bis hin zur Erstickung führen kann. Wenn Dein Kind im Mundraum gestochen wurde, lass es möglichst schnell einen Eiswürfel lutschen oder schluckweise sehr kaltes Wasser trinken. Sehr gut funktioniert auch Speiseeis, das langsam gelutscht wird. Wenn die Schwellung nicht sofort nachlässt bzw. noch zunimmt, rufe lieber einmal zu viel als einmal zu wenig den Notarzt. 

Wann solltest du nach einem Insektenstich zum Arzt?

Auch hier möchte ich Dich darum bitten, immer auf Deine Intuition zu vertrauen und zu hören. Du hast als Mama sehr feine Antennen und spürst, wenn es brenzlig wird und wann es besser wäre, einen Arzt aufzusuchen. 

Grundsätzlich gilt: 

• Bei Stichen im Mund oder Rachenraum (das Anschwellen kann zu Erstickung führen)
• Bei Stichen direkt am Auge mit starker Schwellung
• Bei bekannter Allergie gegen Bienen- und Wespenstiche
• Wenn zusätzliche Symptome wie Schwindel, Herzrasen, Kopfschmerzen, Übelkeit und Schweissausbrüche hinzukommen -> dies könnte ein allergischer Schock sein, rufe den Notarzt und lagere die Beine Deines Kindes hoch, um das Gehirn und Herz ausreichend mit Blut zu versorgen

Wenn Du diese Dinge beherzigst, schlägst Du gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe. Du schützt die Bienen, weil sie nicht unnötig stechen müssen, Du schützt Dich und Deine Familie vor Stichen und damit verbundenen Schmerzen und Du schonst auch noch Deine Nerven und bist bestens vorbereitet, um Insektenstiche zu verhindern und im Fall der Fälle schnell zu heilen. Gratulation! 🙂 Ich wünsche Dir von Herzen einen schönen Sommer. 

Alles Liebe,