Du kennst es. Alle Mamis kennen es. Dein Kind ist quengelig, der Sabber läuft in Strömen, das Zahnfleisch ist gerötet und es kaut stundenlang an an allem herum, was es in die Finger bekommt.
Achtung, die Zähnchen kommen
Zwischen dem 4. und 12. Lebensmonat brechen die ersten Zähnchen durch und das ist bei den meisten Babys mit Schmerzen und Unwohlsein verbunden. Die gute Nachricht ist: mit etwa 2 Jahren sind meist alle Zähnchen durch. Und dann ist erstmal Ruhe – bis zum Zahnwechsel und der Wackelzahnpubertät. Aber bis dahin hast du noch ein paar Jahre Schonfrist. 😉
Das wichtigste in dieser herausfordernden Zeit ist, dass du deinem Kind durch ganz viel Tragen, Schmusen und Verständnis Halt gibst und es liebevoll auf seinem Weg in eine neue Entwicklungsstufe unterstützt.
Kleine Helferlein aus der Hausapotheke schaffen schnelle Linderung
Kalter Waschlappen
- Tauche einen Waschlappen in kaltes Wasser, wringe ihn aus und dein Kind wird mit grosser Freude daran lutschen
- Alternativ kannst du auch abgekühlten Kamillentee nehmen
- Wechsle den Lappen aus hygienischen Gründen bitte 2-3 mal täglich
Veilchenwurzel
Ein bewährtes Hausmittel ist auch die Veilchenwurzel, die eigentlich gar nicht vom Veilchen kommt. Es handelt sich dabei um den Wurzelstock der Schwertlilie (auch wilde Iris genannt). Beim herum kauen auf dieser Wurzel werden entzündungshemmende und zusammenziehende Stoffe freigesetzt, die den Zahndurchbruch erleichtern und die Schmerzen stillen.
Praktische Tipps
- Vermeide warme Breie oder Fläschchen, da diese das entzündete Zahnfleisch noch weiter reizen können
- Lege Beissringe nicht ins Gefrierfach, die Kälte des Kühlschranks reicht völlig aus (denke an den „Gehirnfrost“, wenn du zu schnell ein sehr kaltes Eis isst!)
- Ab dem 2. Lebensjahr kannst du auch kalten Joghurt oder ähnliches zum kühlen geben
- Gib keinesfalls frei verkäufliche Mittel gegen Zahnfleischentzündungen für Erwachsene. Diese sind für Säuglinge nicht geeignet und können zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen!
Vorsicht: Bernsteinkette
Wenn man in die Steinheilkunde geht, findet man bei Bernstein schmerzstillende und beruhigende Eigenschaften, die bei zahnenden Kindern theoretisch von Vorteil wären.
Bernsteinketten sind bei Eltern sehr beliebt und aus folgenden Gründen mit Vorsicht zu geniessen:
- Wenn das Kind daran herum kaut, können sich mit der Zeit Splitter lösen und zu Verletzungen im Mundraum führen
- Es besteht Strangulationsgefahr, wenn sich die Kette im Notfall nicht von alleine öffnet
Wenn du dennoch eine Bernsteinkette einsetzen möchtest, beachte bitte folgendes:
- Kaufe statt einer Kette lieber ein Armband
- Achte darauf, dass die Schnur zwischen den Steinchen einzeln verknotet ist
- Ziehe sie unbedingt nachts ab!
- Bei starkem Zug muss sie sich von selber öffnen, sonst Lebensgefahr! (z.B. eine mit Magnetverschluss wählen. Es gibt diese Verschlüsse auch einzeln zu kaufen und du kannst sie dann an jede beliebige Kette anbringen)
Ich persönlich hatte das Gefühl, dass meine Kinder durch Bernstein ruhiger waren und sehr gut durch die Zahnungszeit gekommen sind.
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Häufig gratis mit dazu: Wunder Popo
Viele Kinder haben in dieser eh schon schwierigen Zeit häufig auch noch einen wunden Popo dazu. Sehr gut hilft in diesem Fall Rosen- oder Lavendelblütenhydrolat (ohne Konservierungsmittel und Alkohol!), das du mehrmals täglich aufsprühen (kurz trocknen lassen) kannst.
Alternativ hat sich auch Heilwolle sehr bewährt. Diese kannst du einfach in die Windel legen. Sie sorgt dafür, dass die Haut trocken bleibt und trotzdem atmen kann. Entzündungen klingen dadurch schneller ab.
Stillstreik wenn das Kind zahnt
Wer mich kennt, weiss, dass ich meine Kinder lange und mit Freude gestillt habe. Und ich möchte hier nochmal deutlich darauf hinweisen, dass ein vorübergehender Stillstreik während dem Zahnen völlig normal ist und nichts mit dem natürlichen Abstillen des Kindes zu tun hat. Wenn wir Grossen uns nicht wohl fühlen, hören wir oft auch automatisch auf mit essen. Aber niemand würde auf die Idee kommen, dass wir nun nie wieder essen oder unsere Ernährung umstellen wollen. 😉
Du kannst die Muttermilch in dieser Zeit einfrieren und deinem Kind als Eis anbieten. Damit schlägst du 2 Fliegen mit einer Klappe. Dein Kind bekommt seine Milch und die Kälte lindert die Zahnungsschmerzen. Nimm dazu am besten eine kleine Silikonform für Pralinen oder auch einen Eiswürfelbehälter und fülle die abgepumpte Milch da hinein. Mehrmals am Tag kannst du deinem Kind nun so einen coolen Eismilchsnack anbieten (ganz kurz antauen lassen). Damit haben viele Mütter sehr gute Erfahrungen gemacht.
Ich wünsche dir und deinem Kind eine entspannte Zahnungszeit mit ganz viel Liebe, Fürsorge und Nestwärme. Dann ist’s auch ganz schnell wieder gut.
Versprochen.
Alles Liebe,
Über Christina Strauch
Als Heilpraktikerin mit dem Schwerpunkt Kinderheilkunde hat sich Christina darauf spezialisiert, Eltern natürliche Wege aufzuzeigen, wie sie ihren Kindern im Krankheitsfall liebevoll beiseite stehen und ihnen helfen können, aus eigener Kraft wieder gesund zu werden. Denn das ist für Kinder von unschätzbarem Wert und prägt sie für ihr ganzes Leben. Christina lebt mit ihrem Mann und ihren zwei gemeinsamen Kindern in der Schweiz. Erfahre hier mehr über Christina