Wenn Kinder krank sind, brauchen sie vor allem eins: Liebe, Liebe, Liebe. Und davon ganz viel. Der kleine Organismus ist in Aufruhr, es zieht, krampft und schmerzt vielleicht. Empfindungen, die das Kind vielleicht noch nicht kennt. Und das macht ihnen Angst.
Wichtig ist, dass du auf diese Angst eingehst und dein Kind ernst nimmst. Es weiss noch nicht, dass ihm nichts schlimmes geschieht und dass bald alles wieder gut ist, auch wenn es sich im Moment vielleicht nicht danach anfühlt.

Kinder sind sehr sensibel und nehmen Veränderungen in ihrem Körper besonders intensiv wahr. Sie suchen dann unsere Nähe – und das am liebsten Tag und Nacht. Auch grössere Kinder werden plötzlich wieder ganz klein, kuscheln sich an uns, lassen ihr Kuscheltier nicht mehr los und möchten nur noch Brei essen. So ein schöner, warmer Grießbrei mit Zimt und Zucker löst bei mir gleich wohlige Kindheitserinnerungen aus. 🙂

Die Zeit heilt alle Wunden

Es ist wichtig zu verstehen, dass Krankheitssymptome ein Zeichen dafür sind, dass sich der Körper das Problem erkannt hat und sich bereits im Heilungsprozess befindet. Deswegen sollten wir diese Symptome, auch wenn sie lästig und schmerzhaft sind, annehmen und den Heilungsverlauf mit sanften Heilmethoden bestmöglich unterstützen. Den Rest erledigt dann die Zeit. Denke daran, dass du deinen Kindern auch hier ein Vorbild bist. Es kopiert dein Verhalten. Klagen und jammern genau so wie annehmen und Hingabe. Und Hingabe hat hier nichts mit aufgeben zu tun. Vielmehr bedeutet sie das Überwinden von Widerständen. Nicht dagegen kämpfen wollen. Diesen Kampf hättest du von Anfang an verloren. Wenn du dich den Umständen und der Krankheit aber hingibst und sie annimmst, öffnest du den Raum für Möglichkeiten und damit auch für Heilung. Weil du dann nicht mehr gegen etwas, sondern für etwas bist.

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Gönne dir Ruhe

Dein Kind verlangt dir viel ab, wenn es krank ist und wahrscheinlich kommst du manchmal an deine Grenzen und möchtest nur noch schreien oder deine Ruhe haben. Und das ist unglaublich wichtig. Ruhe. Gönne dir kleine Pausen. Manchmal reicht es schon, wenn du für ein oder 2 Minuten einfach dasitzt und die Augen schliesst. Wenn die Nächte unruhig sind, versuche tagsüber zu schlafen, wenn auch dein Kind schläft. Sage Termine, die nicht unbedingt sein müssen ab oder verschiebe sie auf später. Jede zusätzliche Verpflichtung ist eine Belastung in dieser Zeit und sollte vermieden werden.
Tipp!: Gegen grosse Müdigkeit kannst du zum Beispiel einen Tropfen Pfefferminz- oder Rosmarinöl in deinen Handflächen verreiben und 3 mal tief inhalieren. Das erfrischt total und macht dich schnell wieder fit. Beide Öle sind für Kinder zu scharf, also verwende sie bitte nur bei dir selbst!

Toben oder ruhen? Essen oder nicht essen?

Oft bekomme ich die Frage gestellt, ob die Kinder sich ausruhen sollen oder auch herumspringen dürfen, wenn sie krank sind. Auf diese Frage gibt es keine pauschale Antwort. Je nachdem welche Erkrankung dein Kind hat und wie gut oder schlecht es sich fühlt, kann entweder das eine oder das andere hilfreich sein. Kinder haben auch da einen sehr guten Instinkt und wissen, was ihnen gut tut. Lasse sie in einem gewissen Rahmen am besten selbst entscheiden. Bettruhe ist in den meisten Fällen nicht zwingend nötig. Meine Kinder legen sich hin, wenn sie müde sind, spielen, wenn sie sich gut fühlen und essen, wenn sie Lust haben oder eben auch nicht. Viele Kinder hören automatisch auf zu essen, wenn sie krank sind. Tiere machen das auch so. Und das ist sehr schlau. Der Körper verwendet all seine Energie auf das Auskurieren der Krankheit. Und da die Verdauungsarbeit einen nicht unerheblichen Teil unserer verfügbaren Energie in Anspruch nimmt, verzichtet unser Körper im Krankheitsfall einfach auf die Nahrung. Deswegen zwinge dein Kind bitte nicht zum Essen, wenn es nicht möchte. Achte unbedingt darauf, dass es ausreichend trinkt. Das ist wirklich wichtig und verbessert das Befinden.

Um deinem Alltag zuhause wie gewohnt nachgehen zu können, kannst du zum Beispiel auf der Couch das Krankenlager des kleinen Patienten aufschlagen. So hast du ihn immer in Hör- und Sehweite und er fühlt sich in deiner Nähe gleich viel wohler. Wenn ein Kind im Schlaf- oder Kinderzimmer liegt, kommt es häufig vor, dass es seine Eltern ganz nah bei sich haben und sie nicht gehen lassen möchte. Liegt es jedoch im Mittelpunkt deiner Wohnung und sieht und hört dich, fühlt es sich auch ohne permanenten Körperkontakt sicher und geborgen und du kannst das wichtigste im Haushalt trotzdem erledigen.

Aus eigener Kraft gesund werden

„Ich glaube, es ist für Kinder von unschätzbarem Wert, wenn sie aus eigener Kraft und liebevoll umsorgt zuhause gesund werden können. Das prägt sie für ihr ganzes Leben!“

Wenn sich Kinder verletzen oder krank sind, neigen wir dazu, ihnen sofort mit einem Medikament helfen zu wollen. Doch das ist gar nicht immer nötig, auch wenn es ein Naturheilmittel ist. Es ist mindestens genauso wichtig, dass Kinder lernen, wie sie sich selbst helfen und beruhigen können. Sie können sich zum Beispiel einfach kurz ausruhen und sanft über die Verletzung streichen oder pusten. Was auch erstaunlicherweise immer gut hilft ist, wenn man mit dem betreffenden Körperteil nochmal zu der Stelle zurück geht, an der man sich verletzt hat. Praktisch sieht das so aus: dein Kind stösst sich das Knie an der Tischplatte an und hat Schmerzen. Es geht mit dem Knie nochmal an die gleiche Stelle und -oh Wunder- es tut nicht mehr oder sehr viel weniger weh. Probier das gerne mal aus.

Ich wünsche dir ganz viel Geduld, Ruhe, Kraft und vor allem Liebe für deine Kinder, wenn sie krank sind. Dann ist auch ganz schnell alles wieder gut. Versprochen. 🙂

Alles Liebe,

Über Christina Strauch
Als Heilpraktikerin mit dem Schwerpunkt Kinderheilkunde hat sich Christina darauf spezialisiert, Eltern natürliche Wege aufzuzeigen, wie sie ihren Kindern im Krankheitsfall liebevoll beiseite stehen und ihnen helfen können, aus eigener Kraft wieder gesund zu werden. Denn das ist für Kinder von unschätzbarem Wert und prägt sie für ihr ganzes Leben. Christina lebt mit ihrem Mann und ihren zwei gemeinsamen Kindern in der Schweiz. Erfahre hier mehr über Christina